Katholischer
Kindergarten Landkern        
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Sprachentwicklung und Sprachförderung

Sprache ist faszinierend!

Sie schafft Möglichkeiten zur Kommunikation, zur Expression (Ausdruck) und zur Welterkenntnis. Sobald ein Kind geboren ist, wird es mit menschlicher Sprache konfrontiert und in ihren Bann gezogen. In den folgenden Monaten verinnerlicht das Kind die Sprache seiner Umgebung, diese Zeit ist also entscheidend für die frühe Sprach- und Sprechentwicklung des Kindes.
Für die Ausbildung der Persönlichkeit ist der Gedankenaustausch von großer Bedeutung. Sprachausdruck gedeiht nur dann, wenn das Kind die Möglichkeit hat, sich zu äußern. Der Erwachsene muss Interesse an dem haben, was das Kind erzählt und bereit sein, aufmerksam hinzuhören. Selbstvertrauen ist von großer Bedeutung für die Entwicklung der Sprache des Kindes, die stets persönliche Sprache ist. Um sich äußern zu können, muss das Kind Sprache besitzen, einen Wortschatz haben und Sätze logisch formulieren können. Im Familienleben bekommt das Kind zunächst einen passiven Sprachbesitz mit der dort gebrauchten Aussprache. Wichtig ist, dass das Kind nicht nur gut und deutlich sprechen hört (Hörverarbeitung), sondern dass die Erwachsenen beobachten, ob das Kind die Sprache versteht und begreift (Sprachverständnis).


Die aktive Sprache breitet sich nach und nach weiter aus. Der Wortschatz nimmt zu, die Sätze werden länger. Der Wortschatz des Kindes umfasst in der Norm ca. 200 Wörter bei einem zweijährigen Kind und bei einem fünfjährigen kann er bereits 3000 – 5000 Wörter umfassen. Wenn das Kind in den Kindergarten kommt, ist es noch mitten in der sensiblen Phase des Spracherwerbs. Es hat einen großen Worthunger und will seinen Wortschatz vergrößern. Diesem Bedürfnis wird im Kindergarten Rechnung getragen.
Sprache und Sprechvermögen sind ein Ergebnis des Zusammenspiels aller Sinne. Das heißt, nur wenn das Ordnen von Empfindungen im Gehirn richtig gelingt, ist Sprache möglich. Weil es viele Kinder gibt, die mehr als das übliche Maß an Sinnesanregungen brauchen sollten Sprachfördermaßnahmen mit einer grundsätzlichen Förderung der Sinne beginnen.
Die wichtigste Wurzel der menschlichen ist die zwischenmenschliche Beziehung. Die beste Sprachförderung ist eine gute und intensive Beziehung zum Kind.
Die Sprachentwicklung wird gefördert, wenn man dem Kind wohlwollend begegnet, es akzeptiert, sich für das Spiel des Kindes interessiert, ihm viele Fragen stellt, aber auch auf seine Fragen eingeht und sich mit ihm auseinandersetzt.
Bei der Sprachförderung geht es nicht in erster Linie um eine saubere Aussprache oder eine einwandfreie Grammatik, sondern sie versteht sich als integrierter Bestandteil einer erfolgreichen persönlichen Entwicklung.
Die Sprachförderung soll nicht defizitorientiert sein, sonder die kommunikativen Fähigkeiten der Kinder sollen im Vordergrund stehen.
Diese Aspekte werden bei der Sprachförderung im Kindergarten berücksichtigt.

Spracherziehung im Kindergarten bedeutet für uns:November 2014 043

  • Kinder ein gutes Sprachvorbild sein, über unser eigenes Sprechen ein Modell für Gesprächskultur geben.
  • Tägliche Begegnung mit Sprach- und Sprechspielen aller Art – Reime, Geschichten, Rätsel, Rollenspiele, …, auch Lieder und Singspiele gehören dazu. (Mit ihrer Hilfe lernt das Kind, seine eigenen Geschichten auszubauen, seine Gedanken zu ordnen und seine Antworten in logischer Weise zu formulieren. Denken und Sprechen bedingen und beeinflussen sich gegenseitig)
  • Lust, Freude und Spaß an der Sprache vermitteln, „mit der Sprache spielen“. (In einer liebevollen Umgebung fühlt sich das Kind geborgen, es findet Gelegenheit, sich natürlich und spontan zu äußern und eigene Erfahrungen und Vorstellungen mitzuteilen.)
  • Im Sinne von Sprach- und Medienkultur auf qualitativ hochwertiges Buch- und Liedgut zurückgreifen, gute Hörspielkassetten und CD's verwenden.
  • Begegnungen mit unserer Kultur ermöglichen durch entsprechende Impulse und Ausstattung. (Märchen, Gedichte, Sprechen und Erleben von Kunstwerken und Künstlern, Klassische Musik usw.)
  • Kinderkonferenzen und Gesprächskreise, dabei – mit den Kindern, nicht für die Kinder – Regelungen für den Alltag treffen.
  • Sprache in ihrer Symbolik erfahrbar machen – erste Begegnungen mit Schrift und Buchstaben, Rollenspiel, Theater, Körpersprache,…
  • Innerlichkeit fördern – Gefühle und Gedanken in beschreibenden Begriffen verwenden, um zu inneren Bildern zu führen und Denkanstöße auszulösen.
  • Bewegungsspiele für den ganzen Körper
  • Spiele zur phonologischen Bewusstheit
  • Mundgeschicklichkeitsspiele (Kiefer-, Zungen-,Lippen- und Blasübungen)

Wald Gelb 2015 27